Die unter dem Begriff der ‚Emblematischen Skulptur‘ bekannt gewordenen Arbeiten der Künstlerin Suse Weber (*1970) oszillieren zwischen Performance, Spiel, Assemblage, Storytelling und Skulptur. Sie kreisen dabei meist um ein Überthema, dessen konkrete sowie metaphorische Bedeutungsebenen fortwährend dekonstruiert und neu zusammengesetzt werden.
Die Arbeitsweise der De- und Rekonstruktion wendet sie im Ausstellungskontext auf das Motiv „Taube“ an. Sie seziert und nutzt methodisch die verschiedenen Bedeutungsfelder des Tiers – von der Friedens- zur Brieftaube, vom militärischen Nutz- zum religiösen Symboltier; vom Faszinosum ihrer sensorischen Fähigkeiten zur ‚malerischen‘ Zerstörungskraft ihrer Hinterlassenschaften – mit nahezu universalem Anspruch und Humor. Dadurch erzeugt sie neue Perspektiven auf bislang wenig bekannte oder betrachtete Aspekte des Taubenmotivs.
Die Künstlerin wird während der gesamten Laufzeit der Ausstellung vor Ort arbeiten. Ein ehemals durch den BochumerVerein genutztes freistehendes Stellwerkhaus und seine nähere Umgebung auf dem Gelände des heutigen Westparks in Bochum wird von ihr als Ausgangspunkt für sich wöchentlich fortschreibende Szenen unterschiedlicher inhaltlicher Schwerpunkte bezogen. Im Austausch mit Kolleg*innen aus Musik und Kunst ist Suse Weber öffentlich und permanent einsehbar tätig. Dabei ist das Rüstzeug für die Werkentstehung von der Künstlerin so angelegt, dass das Publikum zur Entwicklung des Korpus beiträgt und den Verlauf mitbestimmt.
In Kooperation mit dem Studiengang Szenische Forschung der Ruhr-Universität Bochum.
- Festival
Das Projekt Betonoper: Die Taube wurde im Rahmen des Ruhr Ding: Territorien entwickelt und war vom 4.5.—30.6.2019 in dem ehemals durch den BochumerVerein genutzten freistehenden Stellwerkhaus in Bochum zu sehen.