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Healing Complex (2018 — ongoing)

Ruhr Ding Schlaf Healing Complex 5819
Irena Haiduk Healing Complex 02 David Born
Irena Haiduk Healing Complex 01 David Born
Irena Haiduk Healing Complex 04 David Born
Irena Haiduk Healing Complex 03 David Born
Ruhr Ding Schlaf Healing Complex 5765
Ruhr Ding Schlaf Healing Complex 5798
Ruhr Ding Schlaf Healing Complex 5776

Pilze dienen den Menschen als Nahrungs-, Heil- oder Rauschmittel, sie sind sesshaft wie Pflanzen, können jedoch keine Photosynthese betreiben. Daher müssen sie sich wie Tiere ernähren, indem sie organische Substanzen aufnehmen und durch Enzyme verdauen. Im Reich der Lebewesen bilden die Fungi eine eigene Kategorie: Sie sind weder Pflanzen (Plantae) noch Tiere (Animalia), sind aber mit beiden verwandt. Wie für uns Menschen sind Kommunikation und Kooperation für ihre Organisation wesentlich: Sie leben oft in Symbiosen, die über das Mycel gebildet werden – das komplexe, meist unterirdische Netzwerk von Pilzfäden, aus dem dann oberirdisch Pilze sprießen können. Das Mycel verteilt lebenswichtige Nährstoffe im Boden und wird auch als "Klebstoff der Natur" bezeichnet, weil es verrottendes Material abbaut und zusammenhält. Zugleich schafft es Verbindungen, wodurch eine eigene Ökonomie entsteht: Sie bilden das soziale Netzwerk zwischen den unterschiedlichen Organismen.

Mit einer nicht nur metaphorisch auf dem Vorbild von Pilzkulturen basierenden Ökonomie – der Myconomie – wird der Healing Complex im März 2023 wiedereröffnet. Neben einer eigenen Pilzzucht, die die Besuchenden pflegen und ernten können, soll auch das Potenzial von Netzwerken erkundet werden. Von der Künstlerin Irena Haiduk gestaltete Wertmarken dienen als Währung vor Ort. Um die Myconomie zu erweitern, werden diese Tokens auch an den anderen Ausstellungsorten des Ruhr Ding: Schlaf in Mülheim, Witten und Essen erhältlich sein. Sie können im Healing Complex gegen Workshops oder partizipative Tätigkeiten eingetauscht werden, deren erwirtschaftete Erträge wiederum bei den Teilnehmenden verbleiben. Mit dieser zirkulierenden Ökonomie entsteht ein Netzwerk aus Wissenstausch und Kooperationen, in dem experimentiert werden kann und durch das neue, wechselseitige Verknüpfungen entstehen.

Über das Projekt

Seit dem 3. Juni 2022 betreibt Urbane Künste Ruhr in Gelsenkirchen das Projekt Healing Complex (2018–ongoing), das von der Künstlerin Irena Haiduk nach dem Vorbild antiker Heilstätten, die Kunst und Heilung miteinander verbanden, initiiert wurde. In ihrer künstlerischen Praxis arbeitet Haiduk mit Kunstinstitutionen zusammen, die ihrerseits zu wirtschaftlichen Katalysatoren für die Produktion von Bildern, Büchern, Texten, Filmen und Szenografien, Metallurgie, Webereien, Architektur und Kleidungsstücken werden können und damit die Fantasie des Publikums anregen.

Im Mittelpunkt des Projektes das Backen als universelles und verbindendes Element zwischen Menschen und Kulturen: mit einem zentralen Ofen wurde ein Ort für gemeinsames Arbeiten und Austausch für interessiertes Publikum und die Anwohnerschaft vor Ort geschaffen.


Takeover

Von April bis Ende Juni 2024 übernehmen Anne Arndt und Camilo Pachón den Ort und entwickeln jeweils ein Programm für die Nachbarschaft und andere Interessierte.


Adresse

Ehemalige St. Bonifatiuskirche
Cranger Straße 338-342
45891 Gelsenkirchen

Termine


  • Samstag
    11 Uhr
    Installation
    9.9.

    Saisonausklang mit Sprachnachrichten übers Schlonsken und Mycel Bankett

  • Mit einer Soundinstallation, gemeinsamen Dindać bei Kaffee und schlesischem Mohnkuchen und dem abschließenden Mycel Bankett lassen wir die Saison im Healing Complex ausklingen.


  • Samstag
    12—16:30 Uhr
    Workshop
    2.9.

    Healing Complex: Mycel-Bankett (Workshop II)

  • Fortsetzung des Workshops vom 26.8. Eine vorherige Teilnahme am Mycel-Bankett (Workshop I) ist Voraussetzung für die Teilnahme am zweiten Workshop.


  • Freitag
    19—21 Uhr
    Gelsenkirchen
    Performance
    1.9.

    electric mushroom chapel: Soundcollagen aus Synthesizern und Pilzinstrumenten mit Margo Zālīte

  • Mit modularen Synthesizern schafft Margo Zālīte eine Verbindung zwischen den elektrischen Impulsen der Pilze und der Musik, die sie zu sphärischen Klanglandschaften verwebt. Pilze verfügen nicht nur über eine heilende Wirkung, sondern sind durch ihre gigantischen, unterirdischen Wurzellandschaften auch Metaphern für Vernetzung und Zusammenleben, wenn die Welt auseinander zu fallen droht. Die Welt der Pilze ist ein utopischer Zufluchtsort, um neue Formen der Gemeinschaft zu imaginieren.

    Als Opernregisseurin betrachtet Margo die Performance als eine künstlerische Möglichkeit, eine zeitlose Erfahrung zu inszenieren, in die die Zuschauer*innen eintauchen können. Sie werden dazu eingeladen, sich zu entspannen und die Soundcollage im Liegen, Sitzen oder anders verweilend zu genießen.

    Die Veranstaltung findet als inklusive Relaxed Performance statt. Das bedeutet, dass ein besonderes Augenmerk auf eine Barrierefreiheit gelegt wird, um sicherzustellen, dass Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen eine angenehme Erfahrung haben. Wir sorgen für eine entspannte Veranstaltungsatmosphäre: Besucher*innen können jederzeit kommen und gehen, es gibt alternative Sitzmöglichkeiten, Geräusche und Reaktionen von Besucher*innen sind ausdrücklich erwünscht.


  • Samstag
    12—16:30 Uhr
    Gelsenkirchen
    Workshop
    26.8.

    Healing Complex: Mycel-Bankett (Workshop I)

  • In diesem Workshop werden wir gemeinsam eine Reihe von modularen Tischen herstellen, die sich zu einem größeren Ganzen zusammenfügen. Unser Partner bei der Herstellung ist der wurzelartige Teil von Pilzen, das Mycel. Wir werden das Mycel kultivieren, formen und als Baumaterial verwenden. Dieser Prozess ermöglicht es uns, die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Organismen genauer zu beobachten. Die Metapher des Mycelnetzwerks soll uns inspirieren: Je größer das Netzwerk wird, desto größer kann auch der Tisch sein. Unsere Tische lassen ein Mycel-Bankett entstehen, bei dem wir Brot, Pilze und Gedanken über Essensrituale und eine nachhaltige Verwendung von Lebensmitteln miteinander teilen möchten.

    Ein Workshop besteht immer aus zwei Terminen: Im ersten Teil widmen wir uns der Theorie und dem Umgang mit dem Material Mycel. Im Anschluss werden wir damit arbeiten, Formen für die Tische anfertigen und das Substrat anlegen. Das Mycel wird 9 Tage lang in den Formen wachsen und selbst Form annehmen. Im zweiten Teil des Workshops sehen wir dann die Veränderung des Substrats und fertigen die Tische damit an.

    Zum Abschluss der gesamten Workshopreihe werden wir alle an den selbst gebauten Tischen zu einem gemeinsamen „Bankett“ zusammenkommen (voraussichtlich Mitte September).

    Workshop-Reihe von und mit Ayla Pellicer


  • Sonntag
    12—16:30 Uhr
    Workshop
    20.8.

    Healing Complex: Mycel-Bankett (Workshop II)

  • Fortsetzung des Workshops vom 12.8. Eine vorherige Teilnahme am Mycel-Bankett (Workshop I) ist Voraussetzung für die Teilnahme am zweiten Workshop.


  • Donnerstag
    18 Uhr
    Gelsenkirchen
    Filmreihe
    17.8.

    Filmabend im Healing Complex: Köy (2021)

  • Neno, Saniye und Hêvîn sind Kurdinnen aus drei Generationen. Neno ist die Großmutter der Regisseurin. Sie ist Mutter von elf Kindern und pendelt zwischen Deutschland und der Türkei. Das politische Geschehen in der Heimat verfolgt sie mit einer klaren Haltung. Saniye betreibt ein kleines Kiez-Café in Berlin und träumt davon, eines Tages in ihrem Geburtsort in der Türkei zu leben. Sie erkennt, dass sie bereit sein muss Risiken einzugehen, wenn sie in ein Land der politischen Unruhen und Krisen zurückkehren möchte. Hêvîn, die jüngste Protagonistin, will Schauspielerin werden und ist politisch aktiv. Doch während ihres Studiums hat sie nicht mehr viel Zeit für den Kampf gegen die Unterdrückung der kurdischen Minderheit.

    Regie: Serpil Turhan
    Dokumentarfilm, 90 min, ab 12 Jahren
    Sprache: deutsch/kurdisch mit deutschen UT
    © Salzgeber


  • Samstag
    12—16:30 Uhr
    Gelsenkirchen
    Workshop
    12.8.

    Healing Complex: Mycel-Bankett (Workshop I)

  • In diesem Workshop werden wir gemeinsam eine Reihe von modularen Tischen herstellen, die sich zu einem größeren Ganzen zusammenfügen. Unser Partner bei der Herstellung ist der wurzelartige Teil von Pilzen, das Mycel. Wir werden das Mycel kultivieren, formen und als Baumaterial verwenden. Dieser Prozess ermöglicht es uns, die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Organismen genauer zu beobachten. Die Metapher des Mycelnetzwerks soll uns inspirieren: Je größer das Netzwerk wird, desto größer kann auch der Tisch sein. Unsere Tische lassen ein Mycel-Bankett entstehen, bei dem wir Brot, Pilze und Gedanken über Essensrituale und eine nachhaltige Verwendung von Lebensmitteln miteinander teilen möchten.

    Ein Workshop besteht immer aus zwei Terminen: Im ersten Teil widmen wir uns der Theorie und dem Umgang mit dem Material Mycel. Im Anschluss werden wir damit arbeiten, Formen für die Tische anfertigen und das Substrat anlegen. Das Mycel wird 9 Tage lang in den Formen wachsen und selbst Form annehmen. Im zweiten Teil des Workshops sehen wir dann die Veränderung des Substrats und fertigen die Tische damit an.

    Zum Abschluss der gesamten Workshopreihe werden wir alle an den selbst gebauten Tischen zu einem gemeinsamen „Bankett“ zusammenkommen (voraussichtlich Mitte September).

    Workshop-Reihe von und mit Ayla Pellicer


  • Donnerstag
    18 Uhr
    Gelsenkirchen
    Filmreihe
    10.8.

    Filmabend im Healing Complex: Sonne (2022)

  • Ein Film über Jugendliche zwischen Social Media und Selbstfindung, eine Geschichte von Rebellinnen.

    Regie: Kurdwin Ayub
    © Neue Visionen


  • Sonntag
    12—16:30 Uhr
    Workshop
    4.6.

    Healing Complex: Mycel-Bankett (Workshop II)

  • Fortsetzung des Workshops vom 27.5. Eine vorherige Teilnahme am Mycel-Bankett (Workshop I) ist Voraussetzung für die Teilnahme am zweiten Workshop.


  • Samstag
    12—16:30 Uhr
    Gelsenkirchen
    Workshop
    27.5.

    Healing Complex: Mycel-Bankett (Workshop I)

  • In diesem Workshop werden wir gemeinsam eine Reihe von modularen Tischen herstellen, die sich zu einem größeren Ganzen zusammenfügen. Unser Partner bei der Herstellung ist der wurzelartige Teil von Pilzen, das Mycel. Wir werden das Mycel kultivieren, formen und als Baumaterial verwenden. Dieser Prozess ermöglicht es uns, die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Organismen genauer zu beobachten. Die Metapher des Mycelnetzwerks soll uns inspirieren: Je größer das Netzwerk wird, desto größer kann auch der Tisch sein. Unsere Tische lassen ein Mycel-Bankett entstehen, bei dem wir Brot, Pilze und Gedanken über Essensrituale und eine nachhaltige Verwendung von Lebensmitteln miteinander teilen möchten.

    Ein Workshop besteht immer aus zwei Terminen: Im ersten Teil widmen wir uns der Theorie und dem Umgang mit dem Material Mycel. Im Anschluss werden wir damit arbeiten, Formen für die Tische anfertigen und das Substrat anlegen. Das Mycel wird 9 Tage lang in den Formen wachsen und selbst Form annehmen. Im zweiten Teil des Workshops sehen wir dann die Veränderung des Substrats und fertigen die Tische damit an.

    Zum Abschluss der gesamten Workshopreihe werden wir alle an den selbst gebauten Tischen zu einem gemeinsamen „Bankett“ zusammenkommen (voraussichtlich Mitte September).

    Workshop-Reihe von und mit Ayla Pellicer


  • Samstag
    12—16:30 Uhr
    Gelsenkirchen
    Workshop
    6.5.

    Healing Complex: Mycel-Bankett

  • In diesem Workshop werden wir gemeinsam eine Reihe von modularen Tischen herstellen, die sich zu einem größeren Ganzen zusammenfügen. Unser Partner bei der Herstellung ist der wurzelartige Teil von Pilzen, das Mycel. Wir werden das Mycel kultivieren, formen und als Baumaterial verwenden. Dieser Prozess ermöglicht es uns, die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Organismen genauer zu beobachten. Die Metapher des Mycelnetzwerks soll uns inspirieren: Je größer das Netzwerk wird, desto größer kann auch der Tisch sein. Unsere Tische lassen ein Mycel-Bankett entstehen, bei dem wir Brot, Pilze und Gedanken über Essensrituale und eine nachhaltige Verwendung von Lebensmitteln miteinander teilen möchten.

    Ein Workshop besteht immer aus zwei Terminen: Im ersten Teil widmen wir uns der Theorie und dem Umgang mit dem Material Mycel. Im Anschluss werden wir damit arbeiten, Formen für die Tische anfertigen und das Substrat anlegen. Das Mycel wird 9 Tage lang in den Formen wachsen und selbst Form annehmen. Im zweiten Teil des Workshops sehen wir dann die Veränderung des Substrats und fertigen die Tische damit an.

    Zum Abschluss der gesamten Workshopreihe werden wir alle an den selbst gebauten Tischen zu einem gemeinsamen „Bankett“ zusammenkommen (voraussichtlich Mitte September).

    Workshop-Reihe von und mit Ayla Pellicer


  • Di.—Fr.
    10—14 Uhr
    Gelsenkirchen
    Workshop
    11.4.— 14.4.

    Ferienwoche für Kinder und Jugendliche

  • Der Healing Complex ist wieder geöffnet und auch an diesem Jahr laden wir Euch ein, mit uns gemeinsam zu backen, gestalten und experimentieren. Lernt alles über die Welt der Pilze und kreiiert Eure eigenen Spiele. Wir freuen uns auf Euch!


  • Samstag
    15 Uhr
    Vernissage
    25.3.

    Healing Complex: Re-Opening

  • Mit einer nicht nur metaphorisch auf dem Vorbild von Pilzkulturen basierenden Ökonomie – der Myconomie – feiern wir am 25.3. die Wiedereröffnung des von Irena Haiduk initiierten Projekts Healing Complex und laden Euch herzlich ein, mehr über den Kosmos Pilze zu erfahren. Ab 15 Uhr können Besucher*innen ganztägig selbst Champignons ernten. Die Künstlerin und Performerin Margo Zālīte lädt am Nachmittag zu einer Pilz-Tee-Zeremonie und anschließender Sound-Performance.

    1 Künstler*in ©

    Irena Haiduk

    Im Juni 2022 eröffnet Irena Haiduk die Ausstellung Healing Complex (2018—ongoing) in der ehemaligen Kirche St. Bonifatius, die zu einem Begegnungs- und Gemeinschaftsort in Gelsenkirchen wird.

    UKR Healing Complex Myconomie 2023 c D Sadrowski 9157 Künstler*in ©

    Margo Zālīte

    Margo Zālīte (geboren 1980 in der Sowjetunion) arbeitet in Dortmund, Berlin und Riga in der Vermittlung von Musiktheater-Studien, Raum-Zeit-Modellen und dem Transfer von Weltanschauungen.