Die Künstlerin und Filmemacherin Katarina Jazbec entwirft in ihren Arbeiten, die auf langfristigen partizipatorischen Rechercheprozessen basieren, neue Formen von Erzählungen, in denen sie virulente Fragen von Ethik, Identität, Freiheit, Gerechtigkeit und ökonomischer Ungleichheit erforscht. So portraitiert sie in ihrem jüngsten, preisgekrönten experimentellen Dokumentarfilm You Can’t Automate Me auf eindringliche Weise den gefährlichen Arbeitsalltag von Hafenarbeitern in Rotterdam, die bei der Sicherung von Schiffscontainern jeden Tag ihr Leben riskieren und im Gegensatz zu großen Teilen der restlichen Hafenarbeit nicht durch Maschinen ersetzt werden können.
Für das Ruhr Ding: Schlaf überträgt Katarina Jazbec ihr Interesse an Ritualen des Dreamsharings, des Teilens und Mitteilens von Träumen, auf das Ruhrgebiet. In ihrem neuen Filmprojekt untersucht sie die Auswirkungen der Transformationsprozesse in der ehemaligen Bergbauregion auf die nächtlichen Träume der hier lebendenden Menschen. Wie spiegelt sich ihr Verhältnis zur Natur darin wider und welche Geschichten verbergen sich in ihren Träumen? Welche Bedeutung hat das Ende des fossilen Zeitalters für eine mögliche Zukunft der Region? Ihre Recherchen und die Protagonist*innen des Kurzfilms führten Katarina Jazbec für ihre Dreharbeiten unter anderem in einen Steinbruch nach Hagen sowie zum Thyssenkrupp Steel Werk in Duisburg-Bruckhausen.
Katarina Jazbec studierte an der Faculty for Economics der University of Ljubljana und schloss ihr Masterstudium in Fotografie an der AKV St. Joost Academy in Breda ab.
Katarina Jazbec (*1991 in Slowenien) lebt in Rotterdam.