Joanna Piotrowska

Die inszenierten Schwarz-Weiß-Fotografien der Künstlerin Joanna Piotrowska zeigen häufig Menschen in ihrem privaten Umfeld und in intimen Posen, die ambivalent und rätselhaft wirken. Die Arbeiten haben oft eine traumähnliche Grundstimmung und hinterlassen ein berührendes, verwirrendes, bisweilen unheimliches Gefühl bei den Betrachter*innen. Joanna Piotrowska, die vom zeitgenössischen Tanz inspiriert ist, choreografiert diese Szenen und möchte so den menschlichen Körper sprechen lassen. Ausgehend von der Psychoanalyse interessiert sie in ihren Werken das Häusliche, das Familiäre und die Position der Frau innerhalb der Gesellschaft. Aus den Fotografien sprechen auf diese Weise immer auch die politische Dimension und die strukturelle Umgebung, in die die dargestellten Protagonist*innen eingebunden sind.

Beim Ruhr Ding: Schlaf zeigt Joanna Piotrowska Fotografien und fotografische Versatzstücke verschiedener Größe in den Schaufenster-Vitrinen des ehemaligen Galeria Kaufhof in der Bahnhofstraße und reflektiert durch die Wahl des Ortes die Beziehung zwischen Privatem und Öffentlichem. Anstelle der üblichen Versprechungen der Mode- und Warenwelt öffnen die Körper auf den Fotografien in den Schaufenstern des ehemaligen Kaufhauses einen surrealistischen Blick auf die Welt.

Die Künstlerin studierte in Krakau sowie am Royal College of Art in London und zeigte zuletzt Einzelausstellungen in der Kestner Gesellschaft, Hannover (2022) und auf der Museumsinsel Hombroich (2020). Sie war mit ihrer Arbeit bei der 59. Biennale von Venedig sowie bei der 16. Biennale of Contemporary Art in Lyon (beide 2022) vertreten.

Joanna Piotrowska (*1985 in Warschau) lebt in London.

Joanna Piotrowska portrait
Ruhr Ding Schlaf Piotrowska 6472 P Specials ©

Dreams Are The Facts From Which We Must Proceed

Für drei Vitrinen in der ehemaligen Galeria Kaufhof-Filiale in der Wittener Innenstadt entwickelt die Künstlerin Joanna Piotrowska surrealistisch anmutende Szenen aus fotografischen Versatzstücken.