Die multimedialen Werke von Yuri Pattison sind komplex und kommen in ihrer Ästhetik gleichzeitig anti-illusionistisch und poetisch daher: Der irische Künstler programmiert zum Beispiel künstliche Sonnenaufgänge und macht so die Materialität digitaler Technologie sichtbar. Mit einem recherche-basierten Ansatz nähert er sich den schwer fassbaren Bereichen zwischen dem Virtuellen und dem Physischen – und damit unserer Gegenwart. Yuri Pattison geht der Frage nach, wie neue Technologien – wie die digitale Wirtschaft oder die Online-Kommunikation – die Bedingungen gesellschaftlichen Lebens prägen und modifizieren. Wie wirken sich diese Technologien auf unseren Alltag und die Wahrnehmung unserer Umgebung aus? Wie beeinflussen sie unsere Wahrnehmung von Raum und Zeit?
Für das Ruhr Ding: Schlaf entwickelt Yuri Pattison eine Installation in dem stillgelegten Pumpwerkhaus eines Trinkwasserwerks direkt an der Ruhr. Ein generatives Video, das den Lauf eines künstlichen Flusses in einer Gaming-Landschaft zeigt, wird darin mit vor Ort entstehenden Aufnahmen eines Auenmodells und eines elektrischen Klaviers kombiniert. Externe Live-Datensequenzen bestimmen dabei die einzelnen Elemente der Installation. Sie stammen von Messungen wie Wasserqualität, Luftverschmutzung und Atmosphäre.
Der Künstler zeigte seine Arbeiten zuletzt unter anderem in der Kunsthal Charlottenborg (2022), der Douglas Hyde Gallery in Dublin (2021) und in der Kunsthalle St. Gallen (2017).
Yuri Pattison (*1986 in Dublin) lebt in Paris.
Das Projekt dream sequence entstand für das Ruhr Ding: Schlaf in Koproduktion mit der Temple Bar Gallery + Studio (Dublin) und mit freundlicher Unterstützung des Arts Council of Ireland und Culture Ireland.