„Sich in einer Stadt nicht zurechtfinden heißt nicht viel. In einer Stadt sich aber zu verirren, wie man in einem Walde sich verirrt, braucht Schulung“ — zu diesem Schluss kommt Walter Benjamin in seinem Essayband Berliner Kindheit. Aber wie schafft man es, eine bekannte Stadt auf neue Art kennenzulernen? Genau das fragt sich das Kunstvermittlungsteam von Urbane Künste Ruhr in Vorbereitung auf das Ausstellungsprojekt Ruhr Ding: Territorien. Kunst im öffentlichen Raum steht in Beziehung zu ihrer Umgebung, zur Nachbarschaft, Infrastruktur und Geschichte eines Ortes, selbst wenn diese Beziehung sich bisweilen nur negativ als Ignoranz beschreiben lässt, etwa wenn eine bestehende Skulptur eher willkürlich aus dem Atelier in den Stadtraum versetzt wird. Interessante Projekte dagegen entstehen für und mit bestimmten Orten und Situationen, sie prägen diese und werden durch sie geprägt. Ausgehend von dieser Prämisse entwickelt das Vermittlungsteam aktuell ein Programm, das sich den multiplen Lesarten und Erfahrungsweisen von Kunst im Stadtraum widmet. Diese Edition des Wandersalons macht seinem Namen alle Ehre: Bei einer Tour zu Fuß durch Witten soll diese Form der Vermittlung erprobt und die Stadt gemeinsam neu kartografiert werden.
Ein performativer Stadtspaziergang mit dem Künstler Zauri Matikashvili und dem Kurator und Autor Kay von Keitz
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