Silke Schönfeld

In ihren filmischen Arbeiten, die sich in jeweils unterschiedlicher Gewichtung zwischen Dokumentation und Fiktion bewegen, fokussiert Silke Schönfeld verschiedene Menschen, seien es individuelle Protagonist*innen oder sozialen Gruppen. In Ein Prozent – imagined communities nähert sie sich beispielsweise einer neurechten Bürgerinitiative und ihrer Rhetorik, in Schönfelds Reihe invented traditions beschäftigt sie sich mit gelebten kulturellen Traditionen in verschiedenen Teilen Deutschlands, wie dem Maibrauch im Rheinland oder den Mönchszügen in Sachsen. Soziale Strukturen, Codes und persönliche Geschichten beobachtet sie dabei intensiv, ohne diese zu bewerten.

Mit der Filminstallation Family Business widmet sich Silke Schönfeld anlässlich des Ruhr Ding: Klima einer ehemaligen McDonald’s-Filiale in der Herner Innenstadt und der Besitzerfamilie Vossen. Vom Haushaltswarenladen zu einer der ersten Filialen der Schnellrestaurantkette im Ruhrgebiet, bis hin zu seiner heutigen Nutzung als Bandproberaum zeichnet die Filminstallation die Geschichte des Ortes und seiner Protagonist*innen nach. Diese ist eng verzahnt mit sich wandelnden gesellschaftlichen Vorstellungen von Konsum, Esskultur und Freizeitgestaltung.

Silke Schönfeld (*1988) lebt in Amsterdam und Dortmund.

Silke Schönfeld
B2 Silke Schönfeld Family Business Specials ©

Family Business

In der mehrteiligen Videoinstallation von Silke Schönfeld in einem ehemaligen McDonald's in der Herner Fußgängerzone verschmelzen private Erinnerungen und kollektives Gedächtnis miteinander.